Möglichkeiten und Grenzen historischer Sinnstiftung am „authentischen Ort“

Im WS 2020/2021 ging das Kooperationsseminar zwischen Lernort Geschichte und der Universität Stuttgart in die siebte Runde und konnte am 3. Februar 2021 erfolgreich beendet werden.

Im Zusammenhang mit einem Personalwechsel wurde zuvor ein neues Konzept erstellt, dass stets an die aktuellen Corona Bestimmungen angepasst wurde und erstmals rein digital verlief.

Wir danken unserer Mitarbeiterin Pia Preu M.A. für die gelungene Neukonzeption und erfolgreiche Durchführung.

Unter dem Titel „Theorie und Praxis von Erinnerungsorten und Gedenkstätten“ startete Pia Preu im Dezember mit 25 Studierenden mit einem Vortrag zur Geschichte und zum aktuellen Stand der Gedenkstättenpädagogik mit Schwerpunkt auf der ehemaligen BRD. Der Vortrag war an die Einführungssitzungen der vorangegangenen Seminare von Lernort Geschichte angelehnt. In der Diskussion hierzu wurde auf die Problematik der Betroffenheitspädagogik und eigener Erfahrungen bei Besuchen von Gedenkstätten und Gedenkstätten ähnlichen Orten eingegangen.

In den darauffolgenden Sitzungen durften (mussten) die Studierenden in Kurzreferaten Stuttgarter Gedenkorte vorstellen und diskutierten mit Pia Preu über die Problematik von Konzeptionen, Gestaltung und Zugänglichkeit der vorgestellten Gedenkorte.

Die aktuelle Pandemie-Situation war Anlass, digitale Formate der Geschichtsvermittlung und Gedenkstättenarbeit zu betrachten.
Die digitale Führung von Lernort Geschichte die im virtuellen Raum stattfindet ist seit Dezember 2020 buchbar und gilt als Alternative zur Regel-Führung mit Präsenz.
In einer digitalen Sitzung war Herr Friedemann Rincke, Kurator des Museums Hotel Silber, zu Gast. Nach einem Vortrag des Kurators zur Ausstellungskonzeption, der Erinnerungspolitik und dem Erhalt des Hotel Silber, diskutierten Herr Rincke und die Studierenden über das Selbstverständnis des Hotel Silber als Museum oder Gedenkort, die Konzeption der Ausstellung sowie über Inhaltliches.

In der letzten Online-Sitzung im Februar konnten sich Studierenden, weitere Einblicke in die digitalen Formate der Geschichtsvermittlung erlangen. In der Vorbereitung wurde Infomaterial zu den Möglichkeiten der digitalen Geschichtsvermittlung über Plattformen wie Youtube bereitgestellt. Während der Sitzung wurden den Studierenden sechs unterschiedliche Formate angeboten, die in Gruppen erarbeitet wurden. Darunter galt es die GO-Stuttgart App von Lernort Geschichte, die Online Touren des Museums Hotel Silber und der KZ-Gedenkstätte Dachau sowie die Gedenkveranstaltung am Zeichen der Erinnerung und die aktuelle Online Ausstellung des Dokumentationszentrums Oberer Kuhberg zu vergleichen. Die Studierenden gingen Fragen zur Bedienung, der Verständlichkeit sowie dem pädagogischen und wissenschaftlichen Anspruch nach. So konnten die Studierenden einen differenzierten und vergleichenden Blick auf digitale Programme und Projekte der Geschichts- und Gedenkstättenarbeit entwickeln, den es angesichts des hohen Rede- und Weiterbildungsbedarfs zu diesem Thema bei Gelegenheit zu erweitern gilt.