Am 1. Dezember 1941, verließ der erste Deportationszug den Stuttgarter Inneren Nordbahnhof. Rund 1000 Menschen wurden in das Lager Jungfernhof bei Riga verschleppt, ein Großteil von ihnen wurde im März 1942 ermordet.

Im Rahmen der offiziellen Gedenkfeierlichkeiten, am 1. Dezember 2011 an der Gedenkstätte Zeichen der Erinnerung, veranstaltete die Einrichtung „lernort gedenkstätte“ den zweiten landesweiten Fachtag „Zeitgemäße Bildungskonzepte zum Nationalsozialismus“ in Kooperation mit Stadtarchiv und Stadtmuseum Stuttgart.

Zum Auftakt am 30. November lenkte Winfried Nachtwei, MdB a.D., mit seinem Vortrag „Nachbarn von nebenan – verschollen in Riga“ den Blick auf den Zielort der Deportation.

Nach den Gedenkfeierlichkeiten am 1. Dezember schloß sich am 2. Dezember ein Fachtag für Lehrer/innen und Pädagogen/innen mit Vorträgen, Fachforen und Diskussionen an.

Dieser Teil des Fachtags stellte die Institutionen und Fachkräfte der historischen Bildungsarbeit zum Nationalsozialismus in den Mittelpunkt. Ausgewiesene Vertreter der drei Fachrichtungen präsentierten die jeweils spezifischen Ansätze der Gedenkstättenpädagogik, der Museumspädagogik und der Archivpädagogik.

Die Inhalte der Impulsreferate am Vormittag wurden in drei parallelen Fachforen am Nachmittag vertieft.

Impulsreferate/Fachforen

Gedenkstättenpädagogik – „erziehen – vermitteln – gedenken“
Dr. Wolfgang Meseth
, Goethe-Universität Frankfurt, Forschungsschwerpunkte: Empirische Bildungsforschung, Theorien der Erziehung, der Bildung und des Unterrichts, Politisch-moralische Erziehung, Gedenkstättenpädagogik/Holocaust-Education

Museumspädagogik
Petra Zwaka
, Jugendmuseum Berlin

Archivpädagogik – Schulische Zugänge zur NS-Zeit via Archiv, Diskussion und konkrete Beispiele
Prof. Dr. Gerhard Fritz
, Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, Abteilungsleiter Fach Geschichte


Der Fachtag wurde durch die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Gedenkstättenarbeit, gefördert.