Letztens haben wir uns mit ein paar unserer Guides getroffen, um die Führung zu den Deportationen aus Stuttgart 1941-1945 zu erweitern: bislang haben wir Informationen zur Ausgrenzung und Gewalt an in und um Stuttgart ansässige Sinti kaum thematisiert.

Das liegt einerseits daran, dass wir an der Stelle des Sammellagers beginnen, auf dem Jüdinnen und Juden 1941 und 1942 für die Deportationen erfasst und zum Bahnhof gebracht wurden. Die Sinti wurden direkt zum Bahnhof gebracht oder mussten selbst hingehen.

Ab sofort werden die Erzählungen von Inge Auerbacher, Jüdin aus Göppingen, und Philomena Franz, Sintezza aus Bad Cannstatt, einen größeren Raum einnehmen. Beide wurden als Kind und junge Frau vom Nordbahnhof in Stuttgart aus deportiert.

Wir möchten unserer Fokus auch verstärkt auf die Frage richten, wie es dazu kam, dass Sinti und Roma und Juden sowie Menschen jüdischer Abstammung in Deutschland deportiert werden konnten und welche Bedeutung die jahrhundertelange Diskriminierung für die Akzeptanz von Deportationen in der nationalsozialistischen Gesellschaft ausgemacht hat. Aber auch darüber refkletieren, was wir aus der Geschichte während und nach der NS Zeit lernen können. Über unsere heutigen und für die zukünftige Gesellschaft.

Die Führung zu den Deportationen aus Stuttgart könnt ihr für Schulklassen oder Jugendgruppen buchen oder an der öffentlichen Führung während der Internationalen Wochen gegen Rassismus teilnehmen – am 17.3. ab 14 Uhr (Anmeldung unter lernort-geschichte@stjg.de).